Wenn Dauerstress zur Komfort-Zone wird.
- Andreas Bauer

- 13. Okt.
- 2 Min. Lesezeit

Warum viele Menschen im Stress bleiben – obwohl er sie krank macht
In meiner Arbeit als Inner Strength Coach begegnen mir immer wieder Menschen, die auf den ersten Blick alles im Griff haben. Sie leisten viel, sind engagiert, erfolgreich - immer unter Strom.
Was sie oft nicht bemerken: Der Zustand, den sie als „normal“ empfinden, ist eigentlich nicht gesund. Sie zahlen täglich einen Preis für diesen Zustand. Der Körper steht dauerhaft unter Strom, das Nervensystem läuft im Hintergrund weiter, selbst wenn man „zur Ruhe kommt“. Und genau das ist der Punkt: Ruhe fühlt sich für viele gar nicht mehr gut, gar nicht mehr sicher an. Sie bleiben lieber in einem aktiven Zustand. Dabei nehmen sie nicht wahr, dass sie sich in einem Zustand des Dauerstress befinden, einem chronisches Spannungsfeld zwischen Funktionieren und Erschöpfung.
Dauerstress entsteht, wenn Belastung zur Routine wird. Das System bleibt dauerhaft aktiviert, Zeiten der Entspannung und der Regeneration fehlen. Körper und Geist brennen langsam aus. Die Warnsignale sind zwar da, aber sie werden "überhört". Man hält lieber am Bekannten fest - dem Stress. Selbst wenn dieser schadet, wollen sie das Unbekannte nicht zu riskieren - obwohl es vermutlich auf Dauer gesünder wäre.
Das ist kein Zeichen von innerer Stärke, sondern von Überanpassung. So wird Stress langsam zu Komfortzone. Dabei ist diese Komfortzone nicht komfortabel – sie ist vertraut. Selbst ein belastender Zustand wie Dauerstress kann sich „sicher“ anfühlen, weil er bekannt ist, weil man gelernt hat, damit umzugehen. Viele meiner Klient*innen empfinden Ruhe oder Stille als unangenehm. Sobald sie versuchen, sich zu entspannen, melden sich Unruhe, Schuldgefühle oder Leere. Der Stress ist zur inneren Gewohnheit geworden ist, mit der sie zu leben gelernt haben - mit der sie sich häufig identifizieren.
Warnsignale, dass Stress zur Gewohnheit geworden ist
Ruhe macht nervös
Erschöpfung trotz Schlaf
Reizbarkeit, Gedankenkreisen, innere Leere
Körperliche Verspannungen oder Druckgefühl
Das Gefühl, nie genug zu leisten
Die Unfähigkeit, Entscheidungen zur treffen und loszulassen
Diese Signale sind keine Schwäche – sie sind Botschaften des Körpers, die gehört werden sollten. Der Weg zurück beginnt mit einem einfachen Schritt: Bewusstwerden.
Wenn du spürst, dass dich dein Stress mehr kontrolliert als antreibt, kann Coaching der Raum sein, in dem du lernst, innere Stärke neu zu definieren – nicht als „immer funktionieren“, sondern als authentische, lebendige Präsenz.





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