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Einführung agil – die 3 kritischen M.


Ampel
Bildquelle: Carlos Alberto Gomez Iniguez, jqiAU_JQGyk, Unsplash

Was wollen Sie mit Agilität erreichen? So lautet die erste Frage, die wir Unternehmen stellen. Welches Ziel verfolgen Unternehmen mit der Umstellung auf agiles Arbeiten und woran machen Sie fest, dass Sie diesem Ziel nähergekommen sind? Nur wenn diese Frage bereits am Beginn eines Einführungsprozesses geklärt wird, kann die Einführung in die richtige Richtung gelenkt werden. Die Ziele sind das Prüfkriterium für alle Entscheidungen und Maßnahmen. Sie helfen, den Fokus richtig zu lenken und Fokussierung ist zwingend nötig im Dschungel agiler Trends und Methoden. Auch die Verankerungstiefe wird durch die Zielsetzung definiert.


An das Thema agil werden unterschiedliche Erwartungen geknüpft. So soll eine agile Organisation sich durch Anpassungsfähigkeit, Flexibilität, Schnelligkeit, Selbstorganisation oder Vernetzung auszeichnen. In einer Hays-Studie wurden besonders die Flexibilität z. B. in der Produktentwicklung, der Bearbeitung von Projekten oder beim Mitarbeitereinsatz und die Schnelligkeit bei der Reaktion auf veränderte Marktbedingungen oder Kundenanforderungen als die wichtigsten Erwartungen angegeben. Um diese beiden Vorteile durch agiles Arbeiten zu erreichen, sind drei Aspekte wichtig, mit denen sich jedes Unternehmen auseinandersetzen muss: die 3 kritischen M.

Methoden

Hinter dem Begriff der Agilität verbergen sich viele Methoden und es kommen immer neue hinzu. Bevor MitarbeiterInnen aber auf jedes Seminar geschickt werden, das es zu diesem Thema gibt, macht zunächst die Fokussierung auf einige wenige Methoden Sinn. So können die Wirkungsweisen dieser Methoden im Unternehmen besser eingeschätzt und bewertet werden. Zudem kommen Unternehmen auf diese Weise schneller ins Handeln. Gerade am Anfang ist es sinnvoll, in die Umsetzung zu kommen und Erfahrungen zu lernen. Bevor man also beispielsweise mit großem Aufwand Innovationslabore aufbaut, kann es zunächst sinnvoll sein mit Design Thinking Teams zu starten, denen eine gewisse Handlungsfreiheit eingeräumt wird. Es gilt, Erfahrungen mit Innovation zu sammeln und strategisch zu bewerten, wie diese im jeweiligen Unternehmenskontext umgesetzt werden können. Fehlt zu Beginn noch das Vertrauen in agile Methoden, stellt der Planning Poker, ein agiles Schätzverfahren für Arbeitsaufwände und Kosten, evtl. eine Überforderung dar und kann im weiteren Verlauf eines Prozesses eingeführt werden. Scrum-Teams können auch ohne diese Methode ihre Arbeit aufnehmen. Bevor also die Diskussion über einzelne Methoden oder Aspekte den Start verhindert, ist es sinnvoll, sich auf ein gemeinsames Verständnis über das zunächst Machbare und Wünschenswerte zu einigen, zu starten und dann in einem iterativen Einführungsprozess Erfahrungen zu sammeln. Denn in der Umsetzung lernt man am meisten über sich. Hier können die Erfahrungen und auch das Vertrauen entstehen, die es für weitere Schritte braucht.

Messpunkte

Messpunkte müssen definiert werden, z.B. die Zeit bis ein MVP (Minimal Viable Product) auf den Markt gebracht werden kann, die Quote neuer Produkte in einem definierten Zeitraum, Projektdauer und Umsetzungserfolge. Über diese Messpunkte lässt sich der Einführungsprozess gezielt auswerten und steuern. Es kann sinnvoll sein, zunächst mit Pilotteams zu arbeiten, um an diesen Teams zu lernen. Anhand der Piloten kann ausgewertet werden, was zum Erfolg beigetragen hat und welche Stolpersteine noch aus dem Weg geräumt werden müssen, damit die Ziele künftig erreicht werden.


Muster

Die Auswirkungen agiler Methoden auf ein Unternehmen sind sehr unterschiedlich, denn Sie sind bestimmt durch die im Unternehmen vorhandenen Struktur- und Kulturmuster. Klar ist, dass Veränderungen und Anpassungen notwendig werden, wenn Agilität gelingen soll. Aber nur, wenn alle bereit sind, diese Anpassungen mitzugehen, kann die Umsetzung gelingen. Sind Führungskräfte z.B. nicht willens, mehr Entscheidungsfreiheit in die agilen Teams zu verlagern, werden sie zum Flaschenhals, der Schnelligkeit und die Übernahme von Eigenverantwortung verhindert. Lässt es die Unternehmensphilosophie nicht zu, das MVPs, also funktionierende Produkte, die aber noch keine perfekte Version darstellen, dem Markt ausgesetzt werden, dann wird Innovation immer langsam geschehen. Gelingt es nicht, alte Bereichssilos aufzubrechen, dann werden Scrum-Teams oder auch Innovationslabore nie so recht gelingen. Denn alle agilen Methoden entfalten ihre Wirkung nur dann, wenn alte Strukturen wo nötig aufgebrochen werden.

Wie die notwendigen Anpassungen aussehen, lässt sich am besten in Piloten herausfinden und bewerten.

Wie eine Pilotierung aussehen kann und was es dabei zu beachten gilt, erfahren sie nächste Woche auf diesem BLOG.


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