Das Scaled Agile Framework, kurz SAFe, wurde von Dean Leffingwell entwickelt. SAFe liefert einen Rahmen für die Übertragung agiler Methoden auf ein ganzes Unternehmen. Im vorliegenden Artikel gebe ich nur einen sehr allgemeinen Überblick über SAFe. Am Ende des Artikels finden Sie aber hilfreiche Links zu weiterführenden Artikeln und Quellen, die zur Vertiefung gut geeignet sind. In den folgenden Artikeln werde ich auf einzelne Aspekte des Frameworks eingehen und sowohl Stärken als auch Schwächen beleuchten.
3 Ebenen von SAFe
Agile Arbeitsweisen wie Scrum, Kanban oder Extreme Programming hatten ihren Ursprung und somit ihren Fokus zunächst auf einzelnen Entwicklungsteams. Mit dem Erfolg agiler Arbeitsweisen hat sich zunehmend die Annahme durchgesetzt, dass es sinnvoll ist, die Arbeitsweisen auch auf andere Organisationseinheiten zu übertragen. SAFe geht noch einen Schritt weiter und entwickelt ein Rahmenwerk, das Agilität im komplexeren Kontext einer Gesamtorganisation beschreibt. Es liefert Hinweise, wie eine Organisation als gesamtes designt sein sollte, damit die agilen Werte und Prinzipien und auch agile Arbeitsweisen erfolgreich verankert werden können, ohne dabei blinde Flecken in den Wertströmen des Unternehmens und in der Zielerreichung zu riskieren.
Um das sicherzustellen, definiert SAFe drei Ebenen. Neben der Teamebene wurde eine Programmebene eingebaut, auf der die Arbeit der einzelnen Teams koordiniert wird. Die Programmebene, auch als Agile Release Train oder Team of Teams bezeichnet, stellt die übergreifenden Zusammenarbeit sicher und verhindert so Interessenkonflikte und Redundanzen in der Arbeit der einzelnen Teams.
Auf der obersten Ebene, der Portfolio-Ebene, wird der zentrale strategische Rahmen abgesteckt, der dann dezentral umgesetzt werden kann. Die Entscheidungen, die hier getroffen werden, stellen eine wichtige Voraussetzung für die Selbststeuerung der einzelnen Organisationseinheiten dar. Durch den gemeinsamen Rahmen wird sichergestellt, dass die Einheiten sich in die richtige Richtung bewegen und auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. Dieses Ziel wird auf der Portfolio-Ebene verbindlich festgelegt und dient als Prüfkriterium und Orientierung für alle Aktivitäten in der Organisation.
Business Agility
SAFe hat die Agilität der Gesamtorganisation im Fokus. Ziel ist es, Agilität von der Teamebene auf die Unternehmensebene zu skalieren und somit die Anpassungsfähigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit eines Unternehmens zu steigern. Diese Skalierung von Agilität wird als Business Agility bezeichnet. Business Agility wird dabei definiert als „die Fähigkeit, im digitalen Zeitalter wettbewerbsfähig und erfolgreich zu sein, indem man schnell auf Marktveränderungen und sich bietende Chancen mit innovativen Geschäftslösungen reagiert. Es erfordert, dass alle, die an der Bereitstellung von Lösungen beteiligt sind - Geschäfts- und Technologieführer, Entwicklung, IT-Betrieb, Recht, Marketing, Finanzen, Support, Compliance, Sicherheit und andere - Lean- und Agile-Verfahren anwenden, um kontinuierlich innovative, qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen schneller als der Wettbewerb bereitzustellen“. Durch diese Definition wird deutlich, dass Agilität die Begrenzung auf Entwicklerteams längst hinter sich gelassen hat. Sie ist zur Grundlage für die Gestaltung der Zusammenarbeit für das Gesamtunternehmen geworden. Business Agility soll die Grundlage für die Überlebensfähigkeit von Unternehmen darstellen, die sich immer schneller auf Kundenwünsche und veränderte Rahmenbedingungen in den Märkten und den Gesellschaften, in denen sie tätig sind, einstellen müssen.
Teil 2 folgt in unserem BLOG: Wann lean und agil miteinander funktionieren und was für eine erfolgreiche Einführung notwendig ist.
Für weiterführende Informationen lohnt sich ein Besuch auf der folgenden Seite: https://www.scaledagileframework.com
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